Kommende Veranstaltungen
Krimifestival: Wolfgang Schorlau & Claudio Caiolo »Der Tintenfischer«
Venedig ist menschenleer in Zeiten von Corona. Commissario Morello, der aus Cefalù in Sizilien hierher versetzt worden war, hatte lange mit der Lagunenstadt und ihren Touristenmassen gehadert. Jetzt tritt die Schönheit Venedigs spektakulär hervor, doch Morello kann das nicht wirklich genießen. Er und seine Kollegin Anna Klotze sehen, wie ein junger Mann, ein Flüchtling aus Nigeria, in den Canal Grande springt. Anna kann ihn retten. Zu der Verzweiflungstat hat ihn das Schicksal seiner Freundin gebracht, die von der nigerianischen Mafia in Sizilien zur Prostitution gezwungen wird.
Krimifestival Premierenlesung: Friedrich Ani »Bullauge«
Friedrich Ani erzählt mitfühlend und lakonisch die Geschichte zweier Versehrter, die allen Widrigkeiten zum Trotz zueinander finden und sich zusammenraufen, um ein Mal etwas richtig zu machen in einem Leben, das sich schon lange falsch anfühlt.
Buchvorstellung mit Niklas Franzen „Brasilien über alles – Bolsonaro und die rechte Revolte“
Bolsonaros Aufstieg hat Brasilien verändert. Eine unheilige Allianz aus christlichen Fundamentalist*innen, Neoliberalen und Militärs versucht, Brasilien nach ganz rechts zu drehen? Das Buch blickt auf ein Land im Krisenmodus. Es verschafft dabei Bewegungen und Personen Gehör, die sich gegen diese autoritäre Wende zur Wehr setzen.
Niklas Franzen ist Journalist und Autor, lebt in Berlin und Brasilien, wo er anläßlich der Präsidentenwahlen im Oktober wieder vor Ort sein wird.
Buchvorstellung mit Wilhelm Stehling: Die Marburger Turmwächter. Einblicke in einen vergessenen Beruf und ein Kapitel der Musikgeschichte
Der spannend erzählte und reich bebilderte Band führt in die komplexe Arbeitswelt von Wächtern und Musikanten ein. Man erfährt einiges von den Besonderheiten ihres beruflichen Alltags sowie den schicksalhaften Lebenswegen mancher Türmer. Als Beitrag zur Kulturgeschichte von Marburg gewährt das Buch bisher unbekannte Einblicke in das musikalische Leben der Stadt.
Lesung mit Luiz Ruffato (Brasilien) und seinem Übersetzer Michael Kegler aus “Sonntage ohne Gott”
Luiz Ruffato zählt zu den wichtigsten Schriftstellern Brasiliens. Er ist aber auch ein scharfer Kritiker der brasilianischen Verhältnisse, was er z.B.mit seiner Rede zu Eröffnung der Frankfurter Buchmesse 2013 eindrucksvoll unter Beweis gestellt hat, als dort Brasilien das offizielle Gastland war.
»Sonntage ohne Gott« ist der fünfte und letzte Teil des Roman-Zyklus »Vorläufige Hölle«, mit dem Luiz Ruffato brasilianische Literaturgeschichte geschrieben hat. Ein vielstimmiger, zerrissener Chor aus zahllosen Einzelstimmen erzählt die Geschichte Brasiliens in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts aus der Perspektive der Arbeitenden, Besitzlosen, Entrechteten. Der vorliegende Band ist der Schlussakkord dieser großen kollektiven Erzählung.
Gegenwart und Zukunft unseres Gesundheitssystems
Warum sind immer mehr Menschen von unserem Gesundheitswesen enttäuscht und fühlen sich verunsichert oder als Opfer zurückgelassen?
Wieso schaffen wir es nicht, trotz ungeheurem Wissenszuwachs im Bereich Medizin und Informationstechnologie, neue Erkenntnisse zum Wohle aller umzusetzen?
Gemeinsam mit dem bekannten Marburger Kinderarzt und Autor Dr. Stephan Heinrich Nolte rückt Dr. Gertraude Ralle Gegenwart und Zukunft unseres Gesundheitssystems kundig und engagiert in den Mittelpunkt.
Buchvorstellung mit Andrea Reidt „Glücksorte in Marburg“
Ein einzigartiger Glücks-Reiseführer widmet sich 80 besonderen Orten. Wo einst die heilige Elisabeth wirkte, Martin Luther über Religion stritt und die Märchenbrüder Grimm studierten, hat Andrea Reidt 80 „Glücksorte in Marburg“ gefunden. Die Mischung ist bunt – angefangen von urigen Fachwerkhäusern und kunstvoll gestalteten Trinkwasserbrunnen über kleine Museen bis hin zu botanischen Gärten und Parks.
Carsten Tabel „Vier halbe Amerikaner“
Der schwungvoll erzählte Debütroman von Carsten Tabel begleitet Christian, Dana, Franz und Mitch, vier halbe Amerikaner. Als vaterlose Kinder deutscher Mütter und amerikanischer Soldaten identifizieren sich die vier Freunde auf tragikomische Weise mit dem Land der Väter, das sich aus Amerikaerzählungen, Hollywoodfilmen und eigenen fantastischen Vorstellungen zusammensetzt. Ein Roadtrip-Roman, der die Dimensionen von Herkunft, Identität, Projektion und Erwachsenwerden umkreist. Der Autor untermalt den Abend mit eigenen Songs.
Sprachlandschaften – Beppe und Marisa Fenoglio zwischen Alba, Stadtallendorf und Marburg 1922-2022
Beppe Fenoglio (1922-1963), dessen Geburstag sich 2022 zum 100. mal jährt, gilt als literarischer Chronist des italienischen Widerstandes gegen den Faschismus und bedeutender Dichter Italiens. Weit weniger bekannt ist das Werk seiner Schwester Marisa Faussone-Fenoglio (1933-2021). Ihre Bücher über ihre Erfahrungen und ihr Leben in Deutschland nach ihrer Übersiedlung vom sonnigen Alba im italienischen Pietmont in die seinerzeit erst im Aufbau befindliche „Industriegemeinde“ Stadtallendorf bei Marburg liegen bisher nur auf italienisch vor.
Zwei Filme von Hildegard E. Keller
Zwei Filme in Anwesenheit der Regisseurin Hildegard E. Keller, die ihren Roman „Was wir scheinen“ am 20.6. im TTZ vorstellt
Buchvorstellung „Brennpunkt Westafrika. Die Fluchtursachen und was Europa tun sollte“
Die Bekämpfung von Fluchtursachen ist in Europa spätestens seit 2015 zu einer Art Mantra avanciert. Viele Politiker:innen versprechen sich davon eine deutliche Reduzierung der Ankunftszahlen afrikanischer Migrant:innen, auch in Verbindung mit einer immer stärkeren Überwachung der EU-Außengrenzen. Der Soziologe und Aktivist Olaf Bernau widerspricht dieser weitverbreiteten Perspektive in seinem kürzlich erschienenen Buch “Brennpunkt Westafrika“ vehement.
Vorträge „Für das Leben – internationale Aktivist:innen gegen den G7 Gipfel“
Es berichten in der Alten Mensa die namibische Aktivistin Ina-Maria Shikongo sowie Bettina Crúz vom Congreso nacional indígena aus Mexiko über die Situation in ihren Ländern, ihren Kampf für Klimagerechtigkeit und den Lösungsansätzen, die sie bereits in die Praxis umsetzen. Ein zweites Podiumsgespräch startet um 17:30 Uhr zum Thema Befreiung und Menschenrechte in Kurdistan, Mexiko und Westsahara. Es berichten Aktivist:innen aus den jeweiligen Ländern von ihren Kämpfen und dem Widerstand gegen die tägliche Repression und die wachsende Militarisierung.