Chiles extraktivistisches “Entwicklungsmodell”, Vortrag Nina Schlosser
Eintritt: frei
Mitveranstalter: Weltladen, VHS, Arbeit und Leben
18:00 - 20:00 Uhr //

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Veranstaltungsreihe “Chile – Zwischen Aufbruch und Resignation”
Online-Vortrag und Diskussion mit Nina Schlosser (Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin/ Universität Wien)
Chile besitzt das höchste Pro-Kopf-Einkommen auf dem lateinamerikanischen Kontinent. Und gleichzeitig ist es eines der sozial ungleichsten Länder der OECD. Während ein Prozent der Bevölkerung so viel besitzt wie ein ganzes Drittel, bewegt sich ein noch größerer Teil unterhalb der ökonomischen Armutsgrenze. Und diese eklatanten Ungleichheiten sind institutionell abgesichert. Denn in der aktuellen Verfassung, die noch aus der Zeit der Militärdiktatur (1973-1990) stammt, sind Bildung, Gesundheit, Altersvorsorge, ja sogar Wasser (fast) vollständig privatisiert. Ökonomische Interessen stehen somit noch vor der Sicherung sozialer, politischer oder kultureller Rechte und begünstigen insbesondere die Eliten des Landes. Diese dominieren auch die Wirtschaft, die auf dem Export von Rohstoffen wie Kupfer, Lithium oder Holzchips beruht. Für die Abkehr vom extraktivistischen „Entwicklungsmodell“ kämpft ein breites Bündnis aus sozialen Bewegungen, das sich der Rückendeckung der linken Regierung gewiss sein kann. Gemeinsam sind sie (erst mal) am verlorenen Referendum am 4. September gescheitert, aber der Prozess und Kampf für ein Gutes Leben ist noch lange nicht beendet.
Nina Schlosser forscht an der Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin und der Universität Wien zur Ressourcendimension der Elektro-Automobilität und untersucht in diesem Zuge den chilenischen Lithiumsektor. Sie ist Mitglied des Graduiertenkollegs Krise und sozial-ökologische Transformation der Rosa-Luxemburg-Stiftung.
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